Asylprognose für die Landkreise Neu-Ulm und Günzburg  

 

Landkreise Neu-Ulm und Günzburg: 3500 zusätzliche Asylbewerber?
 
Auch in unserer Region wächst die Zahl der Asylbewerber fast täglich - schließlich werden die Flüchtlinge nach einem festen Schlüssel auf die Bundesländer, Regierungsbezirke und Landkreise verteilt. Genaue Informationen bekommt man inzwischen kaum noch.
 

Die Informationsdatei des Landkreises Neu-Ulm etwa wurde noch im Frühjahr fast täglich aktualisiert. Inzwischen (Mitte Oktober) findet man dort mit dem letzten Stand vom 4. September die Information, daß gut 1200 Asylbewerber im Landkreis untergebracht sind, davon 1146 in dezentralen Einrichtungen und 60 bis 70 in einer Neu-Ulmer Gemeinschaftsunterkunft, die von der Regierung von Schwaben betreut wird. Von den dezentral Untergebrachten leben 586 und damit mehr als die Hälfte ebenfalls in Neu-Ulm. Überdurchschnittlich viele Asylbewerber sind zudem in Elchingen (97), Nersingen (95) und Pfaffenhofen (85) untergebracht.

Viele der geplanten und umgesetzten Asylheime sind darin noch nicht enthalten: etwa die Unterkunft in Senden, die um weitere 70 Asylanten aufgestockt wird, sowie die Unterkünfte in Bellenberg, Biberach und das geplante Containerdorf in Weißenhorn.

Ursprünglich war vorgesehen, daß bis zum Jahresende 1700 Flüchtlinge im Landkreis wohnen werden - allerdings war das zu einem Zeitpunkt, als die bundesweiten Prognosen für 2015 noch bei 450.000 lagen. Wenn man die neuesten Schätzungen hochrechnet, würden nach dem auf der Seite des Landkreises angegebenen Verteilungsschlüssel noch rund 2000 weitere Flüchtlinge dazukommen (*). Weil die Registrierung, Unterbringung und Verteilung der Flüchtlinge völlig aus dem Ruder gelaufen ist, wird es wohl einige Monate länger dauern, bis diese Zahl auch tatsächlich erreicht sein wird.

Günzburg wird die unkontrollierte Explosion der Flüchtlingszahlen insofern ersteinmal stärker treffen, weil hier im Spätsommer eine Erstaufnahmeeinrichtung für 250 Asylbewerber errichtet wurde, von der zu erwarten ist, daß sie dauerhaft überbelegt sein wird. In Bezug auf die dezentral untergebrachten Asylbewerber würde die analoge Rechnung bedeuten, daß bis Jahresende 1500 Flüchtlinge mehr kommen als noch im Juni prognostiziert wurde.

Insgesamt müßten die beiden Landkreise also 3500 zusätzliche Flüchtlinge bis Jahresende verkraften - ganz zu schweigen von den Prognosen für 2016, wenn der eintretende Frühling die Flüchtlingsströme noch mehr anschwellen lassen wird. All diese Zahlen und Rechnungen basieren auf offiziellen Angaben und Schätzungen.


(*) Diese Zahl ergibt sich aus der Differenz zwischen den 450.000 Flüchtlingen, von denen noch im Juli die Rede war, und den 1,5 Millionen aus der aktuellsten Schätzung. Von den 1,05 Millionen zusätzlichen Flüchtlingen muß Bayern 15 Prozent aufnehmen; der Bezirk Schwaben hiervon 14,5 Prozent und der Landkreis Neu-Ulm hiervon 8,8 Prozent. Für den Landkreis Günzburg sind es 6,6 Prozent aller Asylbewerber im Regierungsbezirk Schwaben.

 

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