Flüchtlingscontainer in der Gemeinde Roggenburg

 
Es wird ernst: Jetzt kommen die Asylantencontainer!
 
Seit mindestens einem Jahr gibt es eine Meldung, die fast wöchentlich in den Zeitungen und den Mitteilungsblättern der Gemeinden Einzug findet: Der Landkreis sucht händeringend nach Unterbringungsmöglichkeiten für Asylbewerber. Im Frühling war die Not so dringend, daß das Landratsamt sogar die Turnhalle der Berufschule in Beschlag nahm, um Asylanten darin unterzubringen.
 
Doch Mitte Juni kam dann eine Meldung, aus der sofort klar wurde, daß dies nur ein vorläufiger Höhepunkt war. Weil auch die Turnhalle nicht ausreichen würde, sei man nun gezwungen, Flüchtlinge in Containern unterzubringen. Der erste Ort, der auf diese Weise bereichert werden soll, ist das 740-Seelen-Dorf Biberach in der Gemeinde Roggenburg. Dort sollen 40 Asylanten eine neue Bleibe in Containern finden, die auf einem leerstehenden Grundstück in der Ortsmitte aufgestellt werden sollen.
 
Bisher blieb die Gemeinde von Asylheimen verschont. Angesichts von mehreren gescheiterten Versuchen, Flüchtlingsunterkünfte einzurichten, hatte man fast den Eindruck, daß nicht nur unter den Bürgern, sondern auch in der Roggenburger Kommunalpolitik Stimmen vertreten sind, die Asylantenheime in ihrer Heimatgemeinde generell nicht sehen wollen – doch der Schein trog, denn dem Containervorhaben stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.
 
Am morgigen Donnerstag findet im Ort eine Bürgerversammlung zu genau diesem Thema statt. Um die Bevölkerung auf die möglichen Folgen hinzuweisen, wurde bereits am Sonntag das aktuelle Iller-Günz-Blättle an alle Haushalte in der Gemeinde verteilt. Darin geht es unter anderem um die ausufernde Kriminalität in Asylheimen im Raum Ulm bis Kempten sowie um die Fluchtgründe von afrikanischen Asylbewerbern, von denen einer neuen Studie zufolge nur jeder Siebte dem Kontinent aufgrund von Krieg oder Verfolgung den Rücken kehrt.
 
Wenn in Biberach dann künftig dieselben Zustände einkehren, die wir bereits von unzähligen anderen Dörfern kennen, braucht zumindest keiner der Anwohner zu behaupten, er habe von nichts gewußt.
  
 

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