Die Hand, die dich füttert

Offener Brief an den Tierschutzverein Weißenhorn zur Reaktion auf den „Sozialen Tag“.

NPD Kreisverband Neu-Ulm
Postfach 1415
89204 Neu-Ulm

Tierheim und Tierschutzverein Weißenhorn e.V.
Ulmer Straße 31
89264 Weißenhorn

Neu-Ulm, den 3. April 2013

Sehr geehrte Damen und Herren,

Mit Erstaunen nahmen wir Ihr Schreiben vom 1. April zur Kenntnis. Sie fordern uns darin auf, den Bericht über unsere Spende an das Weißenhorner Tierheim unverzüglich von unserer Netz- und Facebookseite zu nehmen. Leider handelte es sich hierbei nicht wie von uns zunächst vermutet, um einen Aprilscherz, sondern um bittere Realität in unserem Land.

Zum einen verwirrt es uns sehr, dass auf unsere Aktion zum „Sozialen Tag“ doch eigentlich durchweg positiv reagiert wurde. Sowohl bei der telefonischen Anfrage als auch unserem persönlichen Besuch, bedankte man sich herzlich für das von der Neu-Ulmer NPD zusammengestellte Futterpaket. Woher rührt nun diese überraschende Kehrtwende?
Zum anderen berichtete uns eine Ihrer Mitarbeiterinnen, dass ihr von Spenden anderer Parteien nichts bekannt sei. Müsste es dann nicht umso erfreulicher sein, dass die NPD eine rühmliche Ausnahme darstellt?

Desweiteren schreiben Sie in Ihrer Begründung, die Berichterstattung sei ohne Zustimmung des Vorstandes erfolgt. Wenn nun aber der hiesige CDU-, SPD- oder Grünenverband gespendet hätte, wäre eine solche Zustimmung auch nötig gewesen?
Auf Ihrer Facebookseite entfachten Sie mit dem dazugehörigen Beitrag eine Diskussion, der ich mich auch kurz widmen möchte: Sie schreiben hierbei sinngemäß, Ihre Tiere ließen sich von keiner Partei instrumentalisieren. In den Kommentaren heißt es mehrfach, die NPD wolle sich mit so einer Aktion nur „profilieren“, es gehe ihr ja nur um die „Propaganda“ und nicht um das Wohl der Tiere. Hierzu bleibt mir nur zu sagen, dass wir zum „Sozialen Tag“ auch Grünflächen hätten säubern oder Flugblätter verteilen können. Wir haben uns allerdings explizit für den Tierschutz entschieden, da dieser vielen Mitgliedern persönlich am Herzen liegt. Dass über jede unserer Aktionen natürlich Bericht erstattet wird, liegt in der Natur der Sache und Kritik daran entbehrt jeder Grundlage. Wenn CSU-Politiker X an Kinder in Afrika spendet und SPD-Bürgermeisterin Y Straßenhunde in Südmadagaskar rettet, sind es durchweg Wohltäter. Wenn die NPD einen Futterkorb an das örtliche Tierheim spendet, ist es Propaganda. Allerdings trotz allem rechtmäßig: Die NPD wird ihren Bericht darum nicht löschen.

Schlussendlich bleibt eines festzuhalten: Meine Katze hat sich noch nie beschwert, dass die Person, die sie täglich füttert, NPD-Mitglied ist. Ich bin sicher, ihre Verwandten im Weißenhorner Tierheim haben auch nicht empört die Schnauze gerümpft, als ihren zu Ohren kam, woher ihr Futter stammt. Dass Sie nun die sprichwörtliche Hand gebissen haben, die Sie füttert, hält uns nicht davon ab, uns auch beim nächsten „Sozialen Tag“ für den Tierschutz zu engagieren.

A. Kast
NPD-Neu-Ulm/Günzburg

 

 

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